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AutorenbildHans J. Betz

Skurrile Namen


Nachnamen und auch Hausnummern wurden erst ab 1811 auf Geheiß von Napoleon eingeführt.
Nachnamen und auch Hausnummern wurden erst ab 1811 auf Geheiß von Napoleon eingeführt.

Vor dem Mittelalter waren in den Niederlanden Nachnamen unbekannt. Man hatte einen Vornamen und manchmal auch einen Beinamen. Diese Beinamen konnten auf eine Tätigkeit oder auf die Herkunft schließen. Nachnamen wurden erst ab 1811, vermutlich auf Geheiß von Napoleon, zur Pflicht. Von Frankreich aus, über Flandern und Holland, erreichte das Gesetz zuletzt auch Friesland. Von da an gab es fünf verschiedene Typen von Nachnamen. Bestimmend für die Namensgebung waren folgende Faktoren: Woher kommst du? Womit verdienst du deine Kost? Wo wohnst du? Von wem stammst du ab? Welche Eigenschaften hast du? Namen wie de Jager, van Dijk, de Groot, de Boer oder de Lange sind selbsterklärend. Es gibt jedoch auch skurrile Nachnamen, die wahrscheinlich aus Protest gegen das Diktat aus Frankreich entstanden sind. Einige Beispiele dafür sind „Naaktgeboren“, „Nattekaas“, „Geilvoet“, „Lachniet“ oder „Mosterd. Diese Namen findet man noch heute in Telefonverzeichnissen. Doch damit hat es sich noch nicht, denn es gibt auch Nachnamen die man kaum für möglich halten würde wie etwa „Riool“ (Kanalisation), „Dick Sack“, „de Koe“, „Balneger“ oder „Aap“. Seit Beginn des vorigen Jahrhunderts gibt es jedoch die Möglichkeit einer Namensänderung. So durfte Johannes Cornelis Hardebil (harter Hintern) geboren am 27. August 1901 in Amsterdam einen Tag nach Jozef Aap, gemäß dem Königlichen Beschluss Nr 21 vom 1. Mai 1948 seinen Namen in „Hardebol“ - Bol weist auf eine runde Form hin - zu ändern. Fazit: „Lachniet“, wenn Sie in den Niederlanden Personen mit skurrilen Namen begegnen.

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