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AutorenbildHans J. Betz

Sorgenfrei durch den Sommer

In Gebieten mit viel Berufsschifffahrt führen Motorschäden bei Freizeitbooten oft zu lebensgefährlichen Situationen.
In Gebieten mit viel Berufsschifffahrt führen Motorschäden bei Freizeitbooten oft zu lebensgefährlichen Situationen.

Ein Sommertag auf dem Wasser kann herrlich sein, aber Motorschäden in einer stark befahrenen Wasserstraße, Grundberührungen ohne gute Seekarten oder Panik an Bord durch Gewitter können eine Bootsfahrt plötzlich weniger erfreulich machen. Mit den bevorstehenden Ferien startet die Königliche Niederländische Rettungsgesellschaft (KNRM) ihre jährliche Wassersportkampagne. Ziel der Kampagne ist es, Wassersportler über die Bedeutung einer guten Vorbereitung zu informieren und Tipps zu geben, um Probleme zu vermeiden.

Im Jahr 2023 wurde die KNRM über 2.300 Mal zu Hilfe gerufen. In einem Viertel der Fälle handelte es sich um Boote mit Motorschaden, was diese Art von Vorfällen an die Spitze der Gründe für Einsätze der KNRM stellt. Michael Pikker, Schiffsführer der KNRM Blaricum, sieht mangelnde Wartung als Hauptursache für stotternde und ausfallende Motoren. „Eine Boot zu haben bedeutet nicht nur, Spaß auf dem Wasser zu haben, sondern auch Verantwortung.“ Laut Michael widmen Wassersportler dieser Aufgabe immer weniger Zeit und Aufmerksamkeit. Besonders nach dem Frühling, wenn die Boote wieder aus dem Winterlager kommen, können sich Bakterien im Kraftstofftank ansammeln, die eine Art Schlamm bilden. Ein paar Wellen und all dieser Schmutz wird aufgewirbelt, verstopft die Filter und der Motor bleibt stehen.


Lebensgefährliche Situationen: Wie schnell es schiefgehen kann, weiß Michael nur zu gut: „Die Randmeere wie das Gooi- und Eemmeer sind recht schmal. Mit etwas Wind und Strömung liegt man ohne Motor innerhalb einer Minute an der Deichkante. Kürzlich haben wir zusammen mit der KNRM Huizen ein leckgeschlagenes Boot von der Küste holen müssen.“ In Gebieten mit viel Berufsschifffahrt führen Motorschäden bei Freizeitbooten ebenfalls nicht selten zu lebensgefährlichen Situationen durch Beinahekollisionen. Kurz gesagt: Gute Wartung erspart viel Stress und verhindert, dass die KNRM mit großer Eile aufs Wasser muss.


Ankern: Sollte der Motor dennoch ausfallen, werfen Sie so schnell wie möglich den Anker. Michael: „Sorgen Sie dafür, dass er griffbereit liegt und nicht neu verpackt zwischen den Konservendosen unter einer Bank. Üben Sie das Ankern auch einmal in einer ruhigen Minute. Ist der Anker schwer genug für Ihr Boot und haben Sie genügend Leine? Es ist wie bei Rettungswesten; Sie können die teuerste Ausrüstung kaufen, aber sie nützt nichts, wenn Sie sie nicht benutzen.“


Motorprobleme: Und dann gibt es auch noch die Kategorie Motorprobleme durch „Dummheiten“, so Michael. „Wenn Sie den ganzen Tag auf einer Insel im Eemmeer gelegen haben und den Kühlschrank laufen lassen, dann wissen Sie eines sicher: Ihr Bier war kalt, aber Ihre Batterie ist leer. Wir empfehlen daher immer, eine separate Batterie für Zubehör zu installieren.“


Wasserpflanzen: Motorprobleme, die Wassersportler weniger kontrollieren können, sind die durch Fontinalis, eine Wasserpflanze, die rund um das IJsselmeer, das IJmeer und die Randmeere für viel Ärger sorgt. Die Pflanzen wachsen bei warmem Wetter vom Boden in Richtung Licht. Manchmal sind es Fäden von bis zu drei Metern Länge. Michael: „Sie wickeln sich um die Schrauben oder verstopfen das Kühlsystem des Motors, sodass alles blockiert. Aber auch kleine Segelboote verfangen sich darin. Letztes Jahr haben wir einen Jungen in einem Laserboot gerettet, der wegen der Pflanzen zu wenig Fahrt beim Wenden hatte und ins Wasser fiel. In den steifen Pflanzen ist es wirklich schwer zu strampeln und zu schwimmen, zum Glück waren wir gerade rechtzeitig da.“ Bleiben Sie so viel wie möglich innerhalb der Wasserstraßen, wo die Wasserpflanzen gemäht werden. Und prüfen Sie www.waterplanten.nu für die aktuelle Situation rund um die Randmeere.


KNRM Helpt-App: Motorprobleme zu vermeiden beginnt also mit einer guten Vorbereitung Ihrer Bootsfahrt. Speziell für Wassersportler gibt es die KNRM Helpt-App. Damit können Sie Fahrpläne erstellen, Routen und Wetterbedingungen überprüfen. Und bei Pannen oder Notfällen können Sie schnell Hilfe anfordern. Im Notfall werden Wassersportler sofort mit der Küstenwache verbunden. In nicht dringenden Fällen werden sie mit dem KNRM Helpt Assistance Center (KAC) verbunden. Dort helfen erfahrene Mitarbeiter, sie wieder auf den Weg zu bringen. In vielen Fällen gelingt das auch tatsächlich. Sie empfehlen beispielsweise, ein Abschleppen durch einen Vorbeifahrenden zu erbitten oder das Filter vor Ort zu ersetzen. Eine gute Sache, findet Michael. „So können sich unsere Freiwilligen auf die Rettungseinsätze konzentrieren, bei denen sofortige Hilfe nötig ist.“


Einsatzbereit: Ein Boot de KNRM am Ijsselmeer, Stützpunkt Hindeloopen.
Einsatzbereit: Ein Boot de KNRM am Ijsselmeer, Stützpunkt Hindeloopen.

Die KNRM reist mit Ihnen: Sicherheit auf dem Wasser beginnt mit einer guten Vorbereitung Ihrer Bootsfahrt. Laden Sie unsere kostenlose App KNRM Helpt im App Store oder bei Google Play herunter. Registrieren Sie Ihr Boot und erstellen Sie anschließend Fahrpläne in der App. Nutzen Sie dafür die Seekarte und überprüfen Sie die Wettervorhersage und Hafeninformationen. Auf dem Wasser können Sie über die App innerhalb weniger Sekunden einen Notruf oder eine Assistenzanfrage senden, falls doch etwas schiefgeht. Sicher hinaus, sicher zurück! Informationen über Pannen oder Notfälle auf dem Wasser? Besuchen Sie knrm.nl/wij-helpen oder laden Sie hier die Broschüre herunter. Quelltext KNRM, Deutsche Bearbeitung WiN


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