Ein Sommertag auf dem Wasser kann herrlich sein, aber Motorschäden in einer stark befahrenen Wasserstraße, Grundberührungen ohne gute Seekarten oder Panik an Bord durch Gewitter können eine Bootsfahrt plötzlich weniger erfreulich machen. Mit den bevorstehenden Ferien startet die Königliche Niederländische Rettungsgesellschaft (KNRM) ihre jährliche Wassersportkampagne. Ziel der Kampagne ist es, Wassersportler über die Bedeutung einer guten Vorbereitung zu informieren und Tipps zu geben, um Probleme zu vermeiden.
Im Jahr 2023 wurde die KNRM über 2.300 Mal zu Hilfe gerufen. In einem Viertel der Fälle handelte es sich um Boote mit Motorschaden, was diese Art von Vorfällen an die Spitze der Gründe für Einsätze der KNRM stellt. Michael Pikker, Schiffsführer der KNRM Blaricum, sieht mangelnde Wartung als Hauptursache für stotternde und ausfallende Motoren. „Eine Boot zu haben bedeutet nicht nur, Spaß auf dem Wasser zu haben, sondern auch Verantwortung.“ Laut Michael widmen Wassersportler dieser Aufgabe immer weniger Zeit und Aufmerksamkeit. Besonders nach dem Frühling, wenn die Boote wieder aus dem Winterlager kommen, können sich Bakterien im Kraftstofftank ansammeln, die eine Art Schlamm bilden. Ein paar Wellen und all dieser Schmutz wird aufgewirbelt, verstopft die Filter und der Motor bleibt stehen.
Lebensgefährliche Situationen: Wie schnell es schiefgehen kann, weiß Michael nur zu gut: „Die Randmeere wie das Gooi- und Eemmeer sind recht schmal. Mit etwas Wind und Strömung liegt man ohne Motor innerhalb einer Minute an der Deichkante. Kürzlich haben wir zusammen mit der KNRM Huizen ein leckgeschlagenes Boot von der Küste holen müssen.“ In Gebieten mit viel Berufsschifffahrt führen Motorschäden bei Freizeitbooten ebenfalls nicht selten zu lebensgefährlichen Situationen durch Beinahekollisionen. Kurz gesagt: Gute Wartung erspart viel Stress und verhindert, dass die KNRM mit großer Eile aufs Wasser muss.
Ankern: Sollte der Motor dennoch ausfallen, werfen Sie so schnell wie möglich den Anker. Michael: „Sorgen Sie dafür, dass er griffbereit liegt und nicht neu verpackt zwischen den Konservendosen unter einer Bank. Üben Sie das Ankern auch einmal in einer ruhigen Minute. Ist der Anker schwer genug für Ihr Boot und haben Sie genügend Leine? Es ist wie bei Rettungswesten; Sie können die teuerste Ausrüstung kaufen, aber sie nützt nichts, wenn Sie sie nicht benutzen.“